GedichtGedichte

Das Gedicht „Leise rieselt der Schnee“ stammt aus der Feder von Eduard Ebel.

Leise rieselt der Schnee,
Still und starr liegt der See,
Weihnachtlich glänzet der Wald:
Freue Dich, Christkind kommt bald.

In den Herzen ist’s warm,
Still schweigt Kummer und Harm,
Sorge des Lebens verhallt:
Freue Dich, Christkind kommt bald.

Bald ist heilige Nacht;
Chor der Engel erwacht;
Horch’ nur, wie lieblich es schallt:
Freue Dich, Christkind kommt bald.

Anmerkung: Pfarrer Eduard Ebel (1839–1905) veröffentlichte das Gedicht mit Titel "Weihnachtsgruß. Ein Kinderlied" (1895) in seinem Band "Gesammelte Gedichte". Die Melodie ist wahrscheinlich eine Volksweise.
Es handelt sich eher um Gebrauchslyrik, und nicht um ein Verkündigungs- oder Glaubensgedicht, das einen liturgischen Platz in der Adventszeit hätte.

Das Gedicht wurde wiederholt als Vorlage spöttischer Parodien genutzt. So sangen etwa Schulkinder in den 1980er Jahren:
Leise rieselt die Vier
auf das Zeugnispapier.
Horcht nur, wie lieblich es schallt,
wenn mir mein Vater ’n paar knallt!

 

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