GedichtGedichte

Das Gedicht „Palmsonntag“ stammt aus der Feder von Franz Alfred Muth.

1

Jubelnd, Palmen in den Händen,
Palmen streuend auf den Pfad,
Neuen Frühlings süße Spenden,
Um den Herrn die Menge naht.

Kinderunschuld, Männer, Frauen,
Immer größer wird die Schar,
Alle auf den Einen schauen,
Auf den König wunderbar.

"Hosianna, Jesus Rose,
Fürst, der Friedenspalmen schwingt,
Der aus dunklem Todesschoße
Leben neu der Erde bringt!"

Doch der Herr schaut düster ragen
Schon des Kreuzes dürren Stamm,
Sieht sich selbst daran geschlagen
Als der Sünder Opferlamm.

Was gesündigt ward vom Stolze,
Wird durch Demut nun gebüßt;
Aus dem dürren Todesholze
Licht des Lebens Palme sprießt.

Und die Welt mag Palmen brechen:
Unschuld, Liebe, Opfersinnn!
Mag in Himmelsfrieden sprechen:
"Dank, daß ich erlöset bin!"

2

Sanften, warmen Sonnenregen
Bracht' uns des Palmsonntags
Morgen, Kinder ziehn auf allen Wegen,
Die um grüne Palmen sorgen.

Reiche Palmen, Liebesspenden,
Für den Friedensfürst, den hehren,
Schwingen bald sie in den Händen,
Und die Scharen stets sich mehren.

Hosianna! Hörst du's klingen
Silberhell aus Kindermunde?
Frommen Gruß die Glocken bringen
Lieblich drein vom Dorf im Grunde.

Nun so geh auch du entgegen
Jubelnd deinem Herrn mit Psalmen,
Bringt er Frühling doch und Segen;
Laß Ihm grünen deine Palmen!

Nun, so tu' Ihm auf die Pforte,
Wenn er anklopft, einzukehren!
Heil dem milden Himmelshorte
Preis dem Könige der Ehren!

 

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