GedichtGedichte

Das Gedicht „Sommerlied“ stammt aus der Feder von Jakob Haringer.

Freu dich das die Blumen duften,
süß bei Bauernbrot und Speck.
Lass die Schurken und die Schuften,
lass den ganzen, ganzen Dreck.

Und die Sonne schimmert golden,
und das Bier ist gut und frisch.
Schmetterling und Lindendolden,
flattern auf dem Gartentisch.

Was gekommen, was gegangen,
allem trink ich lustig zu.
Keine Wünsche, kein Verlangen,
stört die liebe Sommerruh.

Und im Herz blühen Mohn und Lerchen,
und du lachst so wunderbar.
Kind mit deinem alten Märchen,
Täusche nicht mein graues Haar.

Denn ich lernt mich längst bescheiden,
ohne zwar, was all‘ geschah.
Blaue Nacht, du nahst so seiden,
Und die Sterne sind schon da.

Anmerkung: Das Werk von Jacob Haringer (1898 - 1948) besteht hauptsächlich aus Gedichten und der eigensinnige Schriftsteller wurde nur am Rande vom Expressionismus beeinflusst. Seine Lyrik hat vorwiegend die eigenen Empfindungen zum Thema und schwankt zwischen tiefem Gefühl, extensiver Melancholie und wüsten Ausfällen gegen Gott und die Welt.

 

Bekannte Gedichte zum Thema "Sommergesang":