Das Gedicht „Was ich liebe“ stammt aus der Feder von Felix Dörmann.
Ich liebe die hektischen, schlanken
Narzissen mit blutrotem Mund;
Ich liebe die Qualen-Gedanken,
Die Herzen zerstochen und wund;
Ich liebe die Fahlen und Bleichen,
Die Frauen mit müdem Gesicht,
Aus welchen in flammenden Zeichen,
Verzehrende Sinnen-Glut spricht;
Ich liebe die schillernden Schlangen,
So schmiegsam und biegsam und kühl:
Ich liebe die klagenden, bangen,
Die Lieder von Todesgefühl;
Ich liebe die herzlosen, grünen
Smaragde vor jedem Gestein;
Ich liebe die gelblichen Dünen
Im bläulichen Mondenschein;
Ich liebe die Gluten durchtränkten,
Die Düfte, berauschend und schwer;
Die Wolken, die Blitze durchsengten,
Das graue wutschäumende Meer;
Ich liebe, was niemand erlesen,
Was keinem zu lieben gelang:
Mein eigenes, ur-innerstes Wesen
Und alles, was seltsam und krank.
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