GedichtGedichte

Das Gedicht „Pro Domo“ stammt aus der Feder von John Hoexter.

Wenn ich wollte, was ich könnte,
Könnt’ ich eher, was ich wollte;
Doch wie will ich wollen können,
Und wie kann ich können wollen.

Ohne Muß zum Können wollen,
Da man wollen kann, wer muß!
Müßt’ ich wirklich, was ich müssen wollte,
Könnt’ ich sicher, was ich können muß.

Seht! Ein Mann, der manches können könnte,
Wenn der gute Mann nur wollen wollte.
Er verstummt und macht vorzeitig Schluß,
Weil (nach Nathan) kein Mensch müssen muß!

Anmerkung: John Höxter (1884 - 1938) war ein Maler und Schriftsteller des Expressionismus und Dadaismus. In Else Lasker-Schülers Roman "Mein Herz" (1912) kommt Höxter einiger Male vor. Er fertigte hauptsächlich Porträts und Karikaturen von Künstlern an. In "So lebten wir! 25 Jahre Berliner Bohème" illustrierte er beispielsweise die Kurztexte und die Anekdotensammlung mit kleinen Schwarzweiß-Abbildungen. Dieses Werk ist gewissermaßen ein von Höxter selbst verfasster Nachruf sowohl auf die Art & Weise seiner Existenz als auch auf seine Epoche.

 

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