GedichtGedichte

Das Gedicht „Hymne“ stammt aus der Feder von Jakob van Hoddis.

O Traum, Verdauung meiner Seele!
Elendes combination womit ich vor Frost mich schütze!
Zerstörer aller Dinge die mir Feind sind;
Aller Nachttöpfe,
Kochlöffel und Litfaßsäulen …
O du mein Schießgewehr.

In purpurne Finsternis tauchst du die Tage
Alle Nächte bekommen violette Horizonte
Meine Großmama Pauline erscheint als Astralleib
Und sogar ein Herr Satanitätsrat
Ein braver aber etwas zu gebildeter
Sanitätsrat
Wird mir wieder amüsant
Er taucht auf aus seiner efeu-umwobenen Ruhestätte
– War es nicht soeben ein himmelblauer Ofenschirm
(He Sie da!)
Und gackt: »Sogar … «
(Frei nach Friedrich von Schiller)

O Traum, Verdauung meiner Seele
O du mein Schießgewehr.
Gick! Gack.

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