GedichtGedichte

Das Gedicht „Nichts verliert sich“ stammt aus der Feder von Johann Gottfried Herder.

Nicht der brausende Strom zürnt mit dem rieselnden Bache,
  Nicht der rieselnde Bach zürnt mit dem fallenden Tau;
Alle rollen vereint zum weiten, unendlichen Meere,
  Wo sich ihr Name verliert, wo ihre Welle zerrinnt.

Aber sieh, vom gewaltigen Meer ziehn Dämpfe gen Himmel,
  Schweben als Wolken umher, regnen in Tropfen herab;
Ketten der Berge ziehen sie an und erhabene Gipfel,
  Quellen strömen ins Land, Kräuter und Blumen entstehn.

Nein, kein Tropfe verlor sich im Meer und dem endlosen Äther;
  Darum, lieblicher Bach, rolle die Welle getrost!

Weitere gute Gedichte des Autors Johann Gottfried Herder.