GedichtGedichte

Das Gedicht „Nu huss!“ stammt aus der Feder von Oswald von Wolkenstein.

I
„Nu huss!“ sprach der Michel von Wolkenstain
„so hetzen wir!“ sprach Oswalt von Wolckenstain,
„za hürs!“ sprach her Lienhart von Wolkenstain,
„si müssen alle fliehen von Greiffenstain geleich.“

II
Do hüb sich ain gestöber auss der glüt
all nider in die köfel, das es alles blüt.
banzer und armbrost, darzu die eisenhüt,
die liessens uns zu letze; do wurd wir freudenreich.

III
Die handwerch und hütten und ander ir gezelt,
das ward zu ainer aschen in dem obern veld.
ich hör, wer übel leihe, das sei ain böser gelt:
also well wir bezalen, herzog Friderich.

IV
Schalmützen, schalmeussen niemand schied.
das geschach vorm Raubenstain inn dem Ried,
das mangem ward gezogen am spann lange niet
von ainem pfeil, geflogen durch armberost gebiett.

V
Gepawren von Sant Jörgen, die ganz gemaine,
die hetten uns gesworen falsch unraine,
do komen güt gesellen von Raubenstaine:
„got grüss eu, nachgepawern, eur treu ist klaine.“

VI
Ain werfen und ain schieffen, ain gross gepreuss
hüb sich än verdriessen: „glöggel dich und seuss!
nu rür dich, güt hofeman, gewinn oder fleuss!“
ouch ward daselbs besenget vil dächer unde meuss.

VII
Die Botzner, der Ritten und die von Merän,
Häfning, der Melten, die zugen oben hran,
Serntner, Jenesier, die fraidige man,
die wolten uns vergernen, do komen wir der von.

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