GedichtGedichte

Das Gedicht „Schlaf, Kindlein, Schlaf!“ stammt aus der Feder von Achim von Arnim.

Schlaf, Kindlein, schlaf,
Der Vater hüt die Schaf,
Die Mutter schüttelts Bäumelein,
Da fällt herab ein Träumelein.
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf,
Am Himmel ziehn die Schaf,
Die Sternlein sind die Lämmerlein,
Der Mond, der ist das Schäferlein,
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf,
Christkindlein hat ein Schaf,
Ist selbst das liebe Gotteslamm,
Das um uns all zu Tode kam,
Schlaf, Kindlein, schlaf.

Schlaf, Kindlein, schlaf,
so schenk ich dir ein Schaf
Mit einer goldnen Schelle fein,
Das soll dein Spielgeselle sein,
Schlaf, Kindlein, schlaf!

Schlaf, Kindlein, schlaf,
und blök nicht wie ein Schaf,
Sonst kömmt des Schäfers Hündelein
Und beißt mein böses Kindelein,
Schlaf, Kindlein, schlaf.

Schlaf, Kindlein, schlaf,
Geh fort und hüt die Schaf,
Geh fort, du schwarzes Hündelein,
Und weck mir nicht mein Kindelein,
Schlaf, Kindlein, schlaf.

Anmerkung: Das Wiegenlied erschien auch unter dem Titel "Morgenlied von den Schäfchen".
Die heutige Melodie des wurde 1781 von Johann Friedrich Reichardt nach einer Volksweise komponiert und auch für "Maikäfer flieg" verwendet. Die heute bekannte Textfassung wurde mit dem dritten Band der Sammlung "Des Knaben Wunderhorn" (1808; Arnim & Brentano) verbreitet. Als Vorlage für die erste Strophe diente eine niederdeutsche Fassung von Johann Friedrich Schützes "Holsteiner Idioticon" (1806), die anderen Strophen sind hinzugefügte Gedichte von Clemens Brentano.
Johannes Brahms vertonte den Text selbst als Nr. 11 in seiner Sammlung 15 Volkskinderlieder, WoO 31 (1857).

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