Das Gedicht „Sonett 8“ stammt aus der Feder von William Shakespeare.
Du bist Musik dem Ohr, und doch zur Last
Ist dir Musik? Ist Lust mit Lust entzweit?
Das Schöne feind dem Schönen? Ist verhaßt
Die Freude dir, nur lieb die Traurigkeit?
Verletzt der Töne Ineinanderweben,
Des Wohllauts volle Harmonie dein Ohr,
Es ist, weil milden Vorwurf sie erheben,
Daß deine Stimme schweigt in ihrem Chor.
Horch, wie ein Ton dem andern sich vermählt,
In einem Takte alle Saiten schwingen,
Wie Vater, Mutter, Kind, die glückbeseelt
Ein Jubellied vereinigt alle singen.
Und wortlos sagt vielfältiger Verein
Dir eine Mahnung: »Nichts bist du allein!«
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