GedichtGedichte

Das Gedicht „An den Mond“ stammt aus der Feder von Ferdinand von Saar.

Längst, du freundliches Nachtgestirn,
Ist dein Geheimnis verweht.
Erkenntnisstolz blickt der Knabe schon
Zu dir empor,
Denn verfallen bist du, wie alles jetzt,
Der Wissenschaft,
Die deine Höhen und Tiefen misst –
Und wer weiß, ob du nicht endlich doch noch
Erstiegen wirst auf der Münchhausenleiter
Der Hypothesen.

Dennoch, du alter, treuer Begleiter der Erde,
Webt und wirkt dein alter Zauber fort,
Wenn du, Aug' und Herz erfreuend, empor tauchst
Mit dem sanft schimmernden Menschenantlitz
Und seligen Frieden gießest
Über tagmüde Gefilde.
Noch immer, wachgeküsst von deinem Strahl,
Seufzt Liebe zu dir hinan –
Und immer noch, ach! Besingen dich Dichter.

Siehe auch das berühmte Gedicht An Den Mond (Goethe) über den mysteriösen Erdtrabanten und seine Eigenschaften.

Weitere gute Gedichte des Autors Ferdinand von Saar.