Das Gedicht „Der Invalide im Irrenhaus“ stammt aus der Feder von Adelbert von Chamisso.
Leipzig, Leipzig! arger Boden,
Schmach für Unbill schafftest du.
Freiheit! hieß es, vorwärts, vorwärts!
Trankst mein rotes Blut, wozu?
Freiheit! rief ich, vorwärts, vorwärts!
Was ein Tor nicht alles glaubt!
Und von schwerem Säbelstreiche
Ward gespalten mir das Haupt.
Und ich lag, und abwärts wälzte
Unheilschwanger sich die Schlacht,
Über mich und über Leichen
Sank die kalte, finst're Nacht.
Aufgewacht zu grausen Schmerzen,
Brennt die Wunde mehr und mehr;
Und ich liege hier gebunden,
Grimm'ge Wächter um mich her.
Schrei' ich wütend noch nach Freiheit,
Nach dem bluterkauften Glück,
Peitscht der Wächter mit der Peitsche
Mich in schnöde Ruh' zurück.
Weitere gute Gedichte des Autors Adelbert von Chamisso.
- Sterne und Blumen
- Frühling und Herbst
- Seit ich ihn gesehen
- Winter
- Die Müllerin
- Das Riesenspielzeug
- Der rechte Barbier