GedichtGedichte

Das Gedicht „Herbst“ stammt aus der Feder von Johannes Schlaf.

I.

Nun kommen die letzten klaren Tage
Einer müderen Sonne.
Bunttaumelnde Pracht,
Blatt bei Blatt.
So heimisch raschelt
Der Fuß durchs Laub.

O du liebes, weitstilles Farbendlied!
Du zarte, umrißreine Wonne!

Komm!
Ein letztes Sonneblickchen
Wärmt unser Heim.
Da wollen wir sitzen,
Still im Stillen,
Und in die müden Abendfarben sehn.
Da wollen wir beieinander sitzen
In Herbstmonddämmer hinein
Und leise
Verlorene Worte plaudern. —

II.

Herbstsonnenschein.
Der liebe Abend lacht so still herein.
Ein Feuerlein rot
Knistert im Ofenloch und loht.

So! - Mein Kopf auf deinen Knie'n. —
So ist mir gut;
Wenn mein Auge so in deinem ruht.
Wie leis die Minuten ziehn! …

 

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