GedichtGedichte

Das Gedicht „Zerbrochene Träume“ stammt aus der Feder von William Butler Yeats.

Es gibt Grau im Haar.
Junge Männer halten nicht mehr plötzlich den Atem an
wenn Du vorbeigehst;
Aber vielleicht murmelt ein alter Gaffer einen Segen
Denn es war dein Gebet
Ihn auf dem Sterbebett erholte.

Nur um deinetwillen - das allen Herzensschmerz gekannt hat,
Und anderen allen Herzensschmerz geschenkt,
Von magerer Mädchenzeit an
Um deinetwillen - um deiner selbst willen
Der Himmel hat den Schlag ihres Verderbens weggenommen,
So groß ist ihr Anteil an dem Frieden, den du machst
Indem du nur in einem Zimmer wandelst.

Deine Schönheit kann nur unter uns bleiben
Vage Erinnerungen, nichts als Erinnerungen.
Ein junger Mann, wenn die alten Männer fertig sind mit Reden.
Wird zu einem alten Mann sagen: "Erzähl mir von jener Dame
Der Dichter hartnäckig mit seiner Leidenschaft uns sang
Als das Alter sein Blut erkalten ließ.'

Vage Erinnerungen, nichts als Erinnerungen,
Doch im Grab wird alles, alles erneuert werden.
Die Gewissheit, dass ich die Dame sehen werde.
lehnend oder stehend oder gehend
im ersten Liebreiz der Weiblichkeit,
und mit der Glut meiner jugendlichen Augen,
hat mich wie einen Narren murmeln lassen.

Ihr seid schöner als alle andern,
und doch hatte dein Körper einen Makel:
Deine kleinen Hände waren nicht schön,
Und ich fürchte, du wirst laufen
Und bis zum Handgelenk paddeln
In jenem geheimnisvollen, immer quellenden See
Wo die, die das heilige Gesetz befolgt haben
Paddeln und vollkommen sind. Lass unverändert
Die Hände, die ich geküsst habe,
um des Alten willen.

Der letzte Schlag der Mitternacht stirbt.
Den ganzen Tag in dem einen Stuhl
Von Traum zu Traum und Reim zu Reim bin ich
herumgereicht.
In schweifendem Gespräch mit einem Bild aus Luft:
Vage Erinnerungen, nichts als Erinnerungen.

Weitere Gedichte zum Nachdenken von William Butler Yeats: