Die besten Gedichte von Rainer Maria Rilke (1875 - 1926) - einem bedeutenden österreichischen Lyriker (Epoche der literarischen Moderne und "Dinglyrik") und Romancier.
Inhalt
Berühmte Gedichte
- Da dich das geflügelte Entzücken
- Es gibt so wunderweisse Nächte
- Der Panther
- Ich finde dich in allen diesen Dingen
- Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen
- Du musst das Leben nicht verstehen
- Der Abend Kommt Von Weit
- Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort
Bekannte Gedichte
- Aber als hätte die Last der Fruchtgehänge
- Alle die ihre Hände Regen
- An den jungen Bruder
- Aus einer Kindheit
- Ausgesetzt auf den Bergen des Herzens
- Da Ward auch die zur Frucht Erweckte
- Dass ich nicht war vor einer Weile
- Das Karussell
- Das waren Tage Michelangelo's
- Der Schwan
- Der Tod
- Der Tod der Geliebten
- Des Armen Haus
- Die Dichter haben dich Verstreut
- Die Flamingos
- Du Dunkelheit
- Du dunkelnder Grund, geduldig erträgst du die Mauern
- Du, Nachbar Gott, wenn ich dich manchesmal
- Du Williger und Deine Gnade kam
- Du wirst nur mit der Tat erfasst
- Einsamkeit
- Geschrieben für Karl Graf Lanckoronski
- Gott spricht zu jedem nur, eh er ihn macht
- Herbst
- Herbsttag
- Ich bin auf der Welt zu allein und doch nicht allein genug
- Ich glaube an alles noch nie gesagte
- Ich lebe grad da das Jahrhundert geht
- Ich liebe dich, du sanftestes Gesetz
- Ich war bei den ältesten Mönchen, den Malern und Mythenmeldern
- Ich weiß du bist der Rätselhafte
- Kindheit
- Komm du, du letzter, den ich anerkenne
- Liebeslied
- Lied vom Meer
- Requiem
- Römische Campagna
- Selbstbildnis aus dem Jahre 1906
- So bin ich nur als Kind erwacht
- So hat man sie gemalt vor allem Einer
- So ist mein Tagwerk über dem
- Solang du selbstgeworfnes Fängst
- Stimme eines jungen Bruders
- Volksweise
- Was wirst du tun Gott wenn ich sterbe
- Wenn ich gewachsen wäre irgendwo
- Werkleute sind wir Knappen jünger Meister
- Wie der Wächter in den Weingeländen
Kurze Gedichte
Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge
und keine Heimat haben in der Zeit.
Und das sind Wünsche: leise Dialoge
der armen Stunden mit der Ewigkeit.
Motto. In: Mir zur Feier
Alle, die in Schönheit gehn,
werden in Schönheit auferstehn.
Engellieder. In: Mir zur Feier
Wer spricht von Siegen? Überstehn ist alles.
Requiem, Für Wolf Graf von Kalckereuth
Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird.
Sie lauscht hinaus. Den weissen Wegen
Streckt sie die Zweige hin bereit
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der Herrlichkeit.
Edle Lyrik ist das beste Heilmittel gegen die nüchterne Unrast jeder Zeit. Aber homöopathisch muss sie verabreicht werden.
Unser Wille ist nur der Wind,
der uns drängt und dreht;
weil wir selber die Sehnsucht sind,
die in Blüten steht.
Tanzt die Orange. Wer kann sie vergessen,
wie sie, ertrinkend in sich, sich wehrt
wider ihr Süßsein. Ihr habt sie besessen.
Sie hat sich köstlich zu euch bekehrt.
Die Sonette an Orpheus, Erster Teil, XV
Du darfst mir nicht ins Auge sehen
Du darfst mir nicht ins Auge sehn,
du weisst nicht, wer ich bin, -
und durch den Felderfrühling gehn
wir doch zusammen hin.
Vielleicht enthüllt mein Auge sich.
Wir wandern weit zu zwein.
Führst du mich oder führ ich dich
ins Hirtental hinein?
Schlussstück
Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.
Wir dürfen dich nicht eigenmächtig malen
Wir dürfen dich nicht eigenmächtig malen,
du Dämmernde, aus der der Morgen stieg.
Wir holen aus den alten Farbenschalen
die gleichen Striche und die gleichen Strahlen,
mit denen dich der Heilige verschwieg.
Wir bauen Bilder von dir auf wie Wände;
so dass schon tausend Mauern um dich stehn.
Denn dich verhüllen unsre frommen Hände,
sooft dich unsre Herzen offen sehn.
Vielleicht sind alle Drachen unseres Lebens Prinzessinnen, die nur darauf warten uns einmal schön und mutig zu sehen. Vielleicht ist alles Schreckliche im Grunde das Hilflose, das von uns Hilfe will.
Übrigens: auf unserem Schwesterprojekt finden Sie berühmte Zitate von Rainer Maria Rilke und es gibt auch eine Themen Übersicht.
Steckbrief
René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke ist weithin anerkannt als einer der lyrisch intensivsten deutschsprachigen Dichter. Er schrieb sowohl Verse als auch sehr lyrische Prosa. Mehrere Kritiker haben Rilkes Werk als "mystisch" bezeichnet (er wurde auch von Detlev von Liliencron beeinflusst). Zu seinen Schriften gehören ein Roman, mehrere Gedichtbände und mehrere Bände mit Korrespondenz, in denen er Bilder heraufbeschwört, die sich auf die Schwierigkeit der Gemeinschaft mit dem Unaussprechlichen in einer Zeit des Unglaubens, der Einsamkeit und der Angst konzentrieren. Diese Themen positionieren ihn als eine Übergangsfigur zwischen traditionellen und modernistischen Schriftstellern.
Rilke reiste ausgiebig durch Europa (u.a. Russland, Spanien, Deutschland, Frankreich und Italien) und ließ sich in seinen späteren Jahren in der Schweiz nieder - Orte, die für die Entstehung und Inspiration vieler seiner Gedichte entscheidend waren. Während Rilke am meisten für seine Beiträge zur deutschen Literatur bekannt ist, wurden über 400 Gedichte ursprünglich auf Französisch geschrieben und dem Kanton Wallis in der Schweiz gewidmet.
Unter englischsprachigen Lesern sind seine bekanntesten Werke die Gedichtsammlungen Duineser Elegien und Die Sonette an Orpheus, der semi-autobiografische Roman Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge und eine Sammlung von zehn Briefen, die nach seinem Tod unter dem Titel Briefe an einen jungen Dichter veröffentlicht wurde. Im späteren 20. Jahrhundert fand sein Werk durch die Verwendung durch New-Age-Theologen und Selbsthilfe-Autoren und häufige Zitate in Fernsehsendungen, Büchern und Kinofilmen ein neues Publikum. In den Vereinigten Staaten gehört Rilke nach wie vor zu den populärsten und meistverkauften Dichtern. Zudem war er ein großer Bewunderer von Edgar Allan Poe.
Beeinflusst durch die Philosophen Schopenhauer und vor allem Friedrich Nietzsche, ist Rilkes Werk durch eine scharfe Kritik an der Jenseitsorientierung des Christentums und an einer einseitig naturwissenschaftlich-rationalen Weltdeutung geprägt.
Bekannte Gedichte renommierter Poeten, die sich der Lyrik verschrieben haben: